Jesus und wir alle als „Gottes Sohn“

Inhaltsverzeichnis

  1. Ist Jesus Gottes Sohn?
  2. Für die christliche Kirche eine klare Sache
  3. Hat sich Jesus selbst als Gottes Sohn gesehen?
  4. Auferstehung – Bestätigung von Gott – Wunder
  5. Was sagen Herz und gesunder Menschenverstand?
  6. Warum Jesus Christus Gottes Sohn war
  7. Was nur ein wahrer Gottessohn macht
  8. Was bedeutet „Gottes Sohn“ eigentlich?
  9. Wir sind alle Kinder, Söhne Gottes
  10. Es bleibt dennoch ein heißes Eisen
  11. Unbewusste und bewusst-verwirklichte Gottessöhne
  12. Jeder will ein Gottessohn werden!?
  13. Und nun, was tun?
  14. Wie wird man ein Gottessohn?
Michelangelo: Gott erschafft seinen ersten Sohn Adam

Ist Jesus Gottes Sohn?

Das Christentum sieht in Jesus Gottes Sohn. Ist das aber wirklich so sicher und was heißt es eigentlich, ein „Gottessohn“ zu sein? Was hat diese Frage mit meinem hier auf der Website vorgestellten Buch über Sexualität und Liebe zu tun? Schließlich am Allerwichtigsten: Warum kann die Gottessohnschaft von Jesus für Sie persönlich durchaus relevant sein, selbst wenn Sie kein gläubiger Christ sind? Diesen Fragen widmet sich die Seite nachfolgend.

Für die christliche Kirche eine klare Sache

Seit den beiden ökumenischen Konzilen von 381 und 451 sieht die christliche Kirche in Jesus verbindlich und offiziell „Gottes Sohn“. Er repräsentiert beides, Mensch und Gott, verbindet menschliches und göttliches Wesen. In ihm und durch ihn ist Gott lebendiger Mensch bzw. Fleisch geworden, also inkarniert. Gleich zu Beginn seines Evangeliums bringt es Johannes mit bildhaft-ausdrucksstarken Worten auf den Punkt:
„Und das Wort ist Fleisch geworden
und hat unter uns gewohnt
und wir haben seine Herrlichkeit gesehen,
die Herrlichkeit des einzigen Sohnes vom Vater,
voll Gnade und Wahrheit.“ (Joh. 1,14)

Die christliche Kirche blickt mit Recht stolz auf ihre stiftende Lichtgestalt. Vergessen wir aber nie, dass Christus als kosmischer Strahl Gottes für alle Menschen da war und seinen Jüngern gerade keinen Auftrag zur Gründung einer institutionellen Kirche bzw. Religion gab, vgl. den Missionsauftrag in Mt 28,19-20. Den an Petrus gerichteten Ausspruch, er wolle auf ihn als Felsen seine Kirche errichten (Mt 16,18), haben die ersten Bibelverfasser zweckdienlich erfunden. Außerdem müsste es statt „Kirche“ richtig übersetzt „Gemeinde“ heißen. In beidem sind sich fast alle Bibel-Wissenschaftler einig.

Im Gegensatz zum Christentum weigern sich nicht-christliche Religionen und Glaubensrichtungen häufig, in Jesus Gottes Sohn zu erkennen. Insbesondere die jüdische Religion und der Islam sehen in ihm lediglich einen besonderen Propheten und Lehrer. Ist das verwunderlich oder schlimm? Wohl kaum.

Hat sich Jesus selbst als Gottes Sohn gesehen?

Jesus hat in den Evangelien nie wörtlich von sich selbst gesagt „Ich bin Gottes Sohn“. Direkt und indirekt bestätigt er es aber sehr oft, zum Beispiel:

  • „Ich und der Vater sind eins“, Joh 10,30.
  • Als Simon Petrus ihn als Gottes Sohn und Christus bezeichnet, antwortet er diesem „Selig bist du, Simon, Jonas Sohn; denn Fleisch und Blut haben dir das nicht offenbart, sondern mein Vater im Himmel (Mt 16,16-17).“
  • Mehrere Male widerspricht er den Aussagen des Alten Testaments bzw. der damaligen „Bibel“, unanfechtbare Grundlage allen jüdischen Glaubens. Immer beginnend mit den Worten „Ich aber sage euch …“ maßt er sich eine Vollmacht und Autorität an, die nur einem Messias und Sohn Gottes zusteht.
  • Sogar als Angeklagter vor den jüdischen Hohepriestern bestätigt Jesus die Frage nach seiner Gottessohnschaft (Mt 26,63-64). Sehr bemerkenswert, denn damit liefert er sich selbst dem Tod am Kreuz aus!

Christus ließ neben Worten außerdem Taten sprechen, die nur einem Gottessohn zustehen und möglich sind. So vergab er z.B. öffentlich Sünden, obwohl damals jedermann wusste, dass das nur Gott kann bzw. darf (Mk 2,5-12).

Auferstehung – Bestätigung von Gott – Wunder

Seine wichtigste – quasi beweisende – Tat bestand zweifellos in der Auferstehung. Vom Tod auferstehen, das kann nur ein Sohn Gottes. Und die körperliche Auferstehung von Jesus ist ein erstaunlich glaubwürdiges, historisches Ereignis! Warum, erfahren Sie ausführlich auf www.der-weg-nach-hause.de/auferstehung-jesus. Die Auferstehung zeichnet Jesus unmissverständlich als Gottes Sohn aus und macht ihn einmalig in der Geschichte.

Er lieferte seinen Gegnern damit genau den klaren Beweis, den sie selbst von ihm verlangt hatten. Mehrmals fordern religiöse Führer von ihm ein Zeichen bzw. einen Beweis für seine religiöse Autorität. Bei zwei solcher Gelegenheiten, nämlich der berühmten Tempelaustreibung und der Heilung eines Besessenen, kündigt Jesus seinen nur drei Tage dauernden Tod an (Joh 2,19-22 und Mt 12,38-40). Er verspricht ihnen also seine Auferstehung vom Tod als unwiderlegbares Zeichen, der Messias und Sohn Gottes zu sein. Und er hält Wort.

Angesichts der zusätzlichen zweimaligen Bestätigung von Gott höchstselbst, dass Jesus sein geliebter Sohn sei, kann es eigentlich keine Zweifel mehr an seiner Gottessohnschaft geben. Bei der Taufe (Mt 3,16-17, Mk 1,9-11, Lk 3,21-22) und der Verklärung auf dem Berg Tabor (Mt 17,1-8, Mk 9,2-9, Lk 9,28-36) spricht eine göttliche Stimme quasi öffentlich vor Zeugen von ihrem „geliebten Sohn, an dem sie Wohlgefallen habe“.

Was will man noch mehr an harten Indizien und Beweisen? Ein paar Wunder? Kein Problem, auch davon finden wir genügend in der Bibel. Eine bedeutsame Rolle spielt hierbei vor allem die Wunderheilung Blinder. Im Alten Testament erklärt Jesaja dies nämlich zum Erkennungszeichen des zukünftigen Messias (Jesaja 29,18-19, 35,4-5, 42,6-7). Jesus Christus erfüllt diese den Juden natürlich bestens bekannte Messias-Prophezeiung – und es bleibt nicht die einzige.

Taufe von Jesus, Gottes SohnAuferstehung Jesu, Beweis für Gottes Sohn

Bei der Taufe soll eine göttliche Stimme für alle hörbar von ihrem geliebten Sohn gesprochen haben. Für manche ein Beweis der Gottessohnschaft, für andere nur eine Christenerfindung. Rechts das berühmte Isenheimer Altarbild „Auferstehung“ von Matthias Grünewald. Die im Allgemeinen nicht angezweifelte und von Jesus selbst angekündigte Auferstehung spricht sehr für Jesus als authentischen Sohn Gottes.

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Was sagen Herz und gesunder Menschenverstand?

Lassen Sie uns mal die Kirchen und alle erläuterten Indizien und Beweise durch analytisches Zerpflücken der Bibel vergessen. Lassen Sie uns die rein logische Diskussionsebene von Schriftgelehrten und Pharisäern verlassen. Vieles ist ohnehin nicht historisch gesichert. Letztlich lässt sich fast alles irgendwie anzweifeln und als Erfindung hinstellen, wenn man das unbedingt will.

Nähern wir uns der Frage nach der Gottessohnschaft Jesu nun stattdessen mit einfachem, gesunden Menschenverstand. Lassen Sie uns die Bibel ganzheitlich anschauen und außerdem die Intuition sowie unser Herz fragen.

Warum Jesus Christus Gottes Sohn war

Welche tieferen Erkenntnisse und Eingebungen zur Identität von Jesus Christus als Gottes Sohn könnten sich mit dieser eher intuitiven Herangehensweise einstellen? Was könnte man so z.B. einem befreundeten Atheisten und Berufszweifler freundlich zu bedenken geben? Einem Freund, der vielleicht wie viele andere Kritiker Christus und das Christentum der Selbstüberhöhung und des Personenkultes beschuldigt.

Folgende Überlegungen bieten sich für eine solche freundschaftliche Unterhaltung an:

  • Das Christentum hält seinen Begründer nicht für „Gott“, sondern für göttlich bzw. Gottes Sohn. Das ist ein großer Unterschied. Leidet ein Sonnenstrahl, der sich sonnenhaft-erleuchtend wie die Sonne erlebt, damit gleichzeitig an der überheblichen Fehleinschätzung, die ganze Sonne zu sein? Jesus war sich seiner Abhängigkeit als Sonnenstrahl jedenfalls bewusst: „Der Sohn kann nichts von sich aus tun, sondern nur, was er den Vater tun sieht; denn was dieser tut, das tut gleicherweise auch der Sohn.“ (Joh 5,19).
  • Ebenso oft wie einen selbstbewussten Gottessohn beschreiben die Überlieferungen einen Menschensohn, wie er sich selbst bevorzugt nannte. Nicht nur in seinen schwersten Stunden im Garten Getsehmane sehen wir einen glaubhaft fühlenden Menschen.
  • Würde ein Betrüger oder Angeber öffentliche Demütigung, Folter und den Tod am Kreuz auf sich nehmen, obwohl er unstrittig der Kreuzigung ganz leicht hätte entgehen können? Beweist er damit nicht unglaublich viel Demut und Hingabe an einen höheren göttlichen Willen? Würde ein Betrüger oder Angeber außerdem seinen Jüngern die Füße waschen und den Kontakt mit allen sozial Ausgegrenzten (Aussätzige, Huren, Zöllner) suchen?
  • Könnte eine über Jahrhunderte schrittweise wachsende Weltreligion entstehen, wenn diese nur auf einem Betrüger und seinen Märchenerzählern beruhte? Hätten religiöse Gegner und schlaue Köpfe reine Erfindungen um Auferstehung, Wunder ect. nicht innerhalb kurzer Zeit längst entlarvt?
  • Jesus Christus war zweifellos ein hochspiritueller Mensch mit besonderen Fähigkeiten und dem Auftrag, den Menschen eine Brücke zu Gott zu bauen. Muss er damit nicht entsprechend selbst-bewusst auftreten, sprich, sich des göttlichen Selbstes in sich bewusst? Andernfalls würde er doch sich und seinen Auftrag geradezu verleugnen. Was bitteschön, mein Freund, erwartest du von einer Brücke in den Himmel? Soll sie sich entgegen eigener Überzeugung ein irreführendes Schild umhängen „Hier geht’s maximal bis zum nächsten Hausdach“?

Was nur ein wahrer Gottessohn macht

Am entscheidendsten spricht für den Mann aus Nazareth als authentischen Gottessohn m.E. etwas bislang noch völlig Unerwähntes. Etwas durchaus Offensichtliches, in dem seine Liebe zu den Menschen deutlich aufscheint. Etwas, das aber sehr viele, einschließlich der Kirche, gerne übersehen. Er sagt nicht nur „Ich bin Jesus, Gottes Sohn und Messias“. Er sagt außerdem „Ihr seid ebenso Gottessöhne, lasst es mich euch zeigen“.

In Joh 10,34 entgegnet Jesus einigen Juden, die ihn der gesetzlichen Gotteslästerung beschuldigen „Steht nicht geschrieben in eurem Gesetz: ‚Ich habe gesagt, ihr seid Götter und Söhne des Höchsten‘?
In Lk 17,21 erklärt er den Pharisäern, die ihn nach dem Kommen des Himmelreiches fragen: „Man wird auch nicht sagen, siehe, hier ist es oder da ist es! Denn siehe, das Reich Gottes ist inwendig in euch.“ Ganz ähnlich in Logion 3 des apokryphen Thomas-Evangeliums: „Das Königreich ist in euch und um euch herum.“
Last not least stellt er jedem Glaubenden größere Wunderwerke in Aussicht als seine eigenen, sogar die Überwindung des Todes (Joh 14,12, Mt 21,21, Mk 16,17-20)!

Er steht auf dem Treppchen ganz oben und dort steht er zu Recht. Durch seine Einladung und sein Zutrauen allen Menschen gegenüber, zu ihm nach oben kommen zu können, stellt er sich aber gewissermaßen auf eine Stufe mit ihnen. Trotz der Kreuzigung, die er sicherlich vorhersah. Zeugt diese Einstellung nicht von unglaublichem Mut und Vertrauen in den Menschen? Blitzt in dieser handreichenden Liebe nicht etwas wirklich Göttliches durch, ein liebevoll führender Sohn Gottes?

Jesus Christus, Tod und AuferstehungHelfende Hand des Gottessohnes

Die Römer haben viele Menschen gekreuzigt und in der Geschichte gab es immer freiwillig sterbende, religiöse Märtyrer. Nur „Gottes Sohn“ jedoch sieht und nährt einladend den Gottessohn-Funken in allen (!) Menschen, trotz aller ungerechten Misshandlung und Tötung. Nur ein Messias und Christus bewirkt mit seinem Werk eine Weltreligion.
An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen …

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Was bedeutet „Gottes Sohn“ eigentlich?

Was genau ist gemeint, wenn das Christentum bzw. die christliche Kirche sagt, dass Jesus Gottes Sohn sei? Sie denken vielleicht spontan an den Jungfrauen-Mythos. Die Frage der Gottessohnschaft Jesu will darauf aber nicht hinaus, will sich nicht auf Marias Empfängnis reduzieren. Sohn ist also nicht wörtlich-körperlich zu verstehen. Ob der heilige Geist oder doch der gute alte Josef Maria geschwängert hat, spielt hier keine große Rolle. Gottes Sohn meint vielmehr die göttlich-vollkommene Herkunft und Abstammung der Christus-Seele bereits vor der Empfängnis Marias.

Wir sind alle Kinder, Söhne Gottes

Der Sohn-Begriff meint also so viel wie Abkömmling und Teil Gottes, eine schon göttliche Seele auf Exkursion im Menschsein. Das schließt selbstverständlich auch „Töchter“ ein, also weiblich inkarnierte göttliche Seelen. Gottessöhne in diesem Sinne gab es übrigens schon immer, nicht erst mit Jesus. In der griechischen Mythologie tummeln sich geradezu inflationär viele menschliche Gottessöhne und Gottestöchter. Allein Zeus zeugte unzählige Kinder mit Menschenfrauen. Am stärksten ragen aber zweifelsohne die ägyptischen Pharaonen als Gottessöhne aus der Geschichte heraus.

Was liegt näher, als sich bei der Definition eines Gottessohnes beim Gottessohn selbst zu erkundigen? Wie oben angedeutet, spricht Jesus jedem Menschen göttliches Potential und Gottessohnschaft zu. Er befindet sich damit in Übereinstimmung mit vielen Religionen, spirituellen und philosophischen Lehren, die an einen göttlichen Funken in jedem Menschen glauben. In der Bibel finden wir neben der weithin verbreiteten Gottvater-Vorstellung außerdem den expliziten Begriff der Gotteskindschaft bei Paulus und Johannes. Wir sind also eigentlich alle Kinder, Töchter und Söhne Gottes.

Es bleibt dennoch ein heißes Eisen

Können Sie sich auf dieses Verständnis der Gottessohnschaft einlassen? Wenn ja, dann sollten sich eigentlich alle Fragen und Streitigkeiten rund um „wer war Jesus wirklich, war bzw. ist Jesus Gottes Sohn und warum“ erledigt haben. Wenn wir alle Gotteskinder bzw. Gottessöhne und -töchter sind, warum es dann ausgerechnet bei Jesus in Zweifel ziehen? Dem besonderen Stolz mancher Christen fehlt damit ebenso der Nährboden wie dem skeptischen Neid einiger Kritiker.

Faktisch und praktisch bleiben trotz unser aller biblisch legitimierten Göttlichkeit all diese Fragen jedoch ein konstanter Dauerbrenner. Warum? Weil gewissermaßen zwei Arten der Gottessöhne existieren, unbewusste und bewusst-verwirklichte. In der Entwicklung vom einen zum anderen liegt der wesentliche Sinn des Lebens, ja der gesamten Schöpfung. Diese zwei Arten wird es immer geben. Und deshalb werden alle Fragen und Kontroversen um das Gottessohn-Sein von Jesus (und unser eigenes) immer ein heißes Eisen bleiben.

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Unbewusste und bewusst-verwirklichte Gottessöhne

Christus war sich seiner Göttlichkeit bewusst. Deshalb sprach er vertraut-liebevoll von Abba, seinem göttlichen Papa, was die Juden sehr befremdete. Er verwirklichte überdies sein göttliches Bewusstsein durch sein großes Werk und seine Liebe hier auf der Erde. Ein Gottessohn kann nicht nur im Himmel, sondern vor allem auf der Erde „himmlisch“ sein. Hier beweist es sich.

Unbewusste Gottessöhne, also normale Menschen, vermögen das kaum. So mancher mag von seinem göttlichen Funken im Herzen wissen und daran glauben. Echtes Bewusstsein geht aber viel tiefer und gelebte Verwirklichung ist noch mal eine ganz andere Nummer. Wenn die Verwirklichung dann noch den ganzen Planeten über Jahrtausende prägt, eine ewig bestehende Brücke in den Himmel für alle Menschen errichtet … ich fühle tiefe Ehrfurcht und Dankbarkeit.

Jeder will ein Gottessohn werden!?

Bei der für viele reizvollen Diskussion um Jesus als Gottes Sohn geht es nach meiner festen Überzeugung eigentlich um Folgendes: Was immer das Ego daraus machen mag, tief drinnen will jede Seele hier auf der Erde ihre bewusste Gottessohnschaft ein Stück weit voranbringen. Darin liegt der eigentliche Sinn des Lebens. Und weil eigene und fremde Gottessohnfragen damit das eigentlich wichtigste Lebensthema überhaupt berühren, kann und werden solche Themen immer Interesse und Leidenschaft entfachen. Zumindest bei allen geistig und religiös engagierten Zeitgenossen.

Wer das Christentum wegen der Gottessohn-Frage verurteilt, der verurteilt damit gleichzeitig sein eigenes göttliches Potential. Und wenn die christliche Kirche darauf besteht, dass „ihr“ Jesus Sohn Gottes ist, gleichzeitig aber ihren eigenen Gläubigen die sogar biblisch legitimierte Gotteskindschaft weitgehend abspricht, hat sie ein ganz ähnliches Problem: Was ich in mir selbst nicht sehe (nicht wirklich, vollbewusst), das kann und will ich auch in anderen nicht sehen. Dieser Mechanismus wirkt immer und überall, ob Politiker, Fußballfans oder Geistliche.

Und nun, was tun?

Letztlich und eigentlich geht es bei dem Thema, ob Jesus Gottes Sohn war, also viel mehr um Ihre eigene geistig-seelische Entwicklung und Göttlichkeit, als Ihnen vermutlich klar ist. Was nun die alles entscheidende Frage aufwirft, mit welcher ich den Bogen zu meinem Buch, dem „etwas anderen“ Liebesratgeber, spanne: Wie werden Sie ein bewusster Sohn Gottes bzw. Tochter und gehen einen spirituellen, zielführenden Weg?

Das Buch – weniger ein üblicher Liebesratgeber als mehr ein psychologisch-spiritueller Wegbegleiter – stellt einen solchen Weg vor. Dabei geht es vor allem um Sexualität und Liebe. Viele Einzelaspekte wie z.B. die Kundalini-Energie und Kundalini-Erweckung, der innere Tod als Verwandlungskraft, Dualseele, spirituelle Partner bzw. Spiritualität allgemein, Christusliebe, emotionale Liebe u.v.m. finden sich hier zusammen. Gute Bücher können Wege zeigen, informieren, inspirieren und motivieren, wie z.B. die Bibel zeigt. Natürlich nicht nur Bücher.

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Wie wird man ein Gottessohn?

Wer sich diese Frage wirklich und ernsthaft stellt, hat bereits einen wichtigen, keineswegs selbstverständlichen Schritt in Richtung Gottes Sohn getan. Die gelebte Praxis vieler spirituell oder religiös orientierter Menschen lässt diesen Schritt nämlich vermissen. Unbewusst glauben viele eher an spirituelle Qualitäten in anderen als in sich selbst – und verhalten sich entsprechend. Diese „anderen“, das sind für einige z.B. die Vertreter der Kirchen, Papst, Dalai Lama, der einfache Pfarrer usw.

Nicht selten übernimmt ein spiritueller Partner diese Rolle der spirituellen äußeren Autorität. Nicht nur einfach ein spiritueller Partner, sondern möglichst gleich die Dualseele wünschen sich manche sogar. Wenn nicht die Dualseele erkennen und finden, dann möchten viele wenigstens eine Art Seelenpartner finden. Dualseele erkennen oder Seelenpartner finden, Papst oder Gurus: In all diesen Fällen übertragen Menschen mehr oder weniger ihre eigene Spiritualität auf andere. Übertragung bzw. Projektion, das heißt, Spiritualität, Liebe und Einheitsbedürfnisse beim anderen zu suchen und zu finden, anstelle bei sich selbst.

Christentum und christliche Kirche als spirituelle Führer

Das Christentum birgt große spirituelle Schätze, doch die christliche Kirche drängt sich als Führer zum Sohn Gottes in uns nicht auf. Ihre defensive Haltung zur Gotteskindschaft jedes Menschen spricht eine klare Sprache. In ganz ähnlicher Weise betont sie unnötig pessimistisch das Kreuz als ihr zentrales Symbol für notwendiges Leiden und Tod. Doch ist das Kreuz im Christentum ebenso Symbol für die dadurch mögliche Auferstehung.

Jeder Geistliche weiß, ohne die Auferstehung hätte das Christentum als Religion nie das Licht der Welt erblickt. Dennoch brennt die Kirche ihren Angehörigen seit ca. 1500 Jahren einseitig das christliche Kreuz als Symbol für in der Tat notwendiges Leid und Tod ein. Ein ermutigender Schub für die Geburt und Wiederauferstehung von Christus und Gottes Sohn in uns sieht sicher anders aus.

Systematischer, großflächiger sexueller Missbrauch in der Kirche führt zu weiteren Vertrauensverlusten. Sexueller Missbrauch, generell Sexualität, hat immer irgendwie mit Liebe zu tun. Da Jesus im Wesentlichen den Weg der Liebe lehrte und vorlebte, darf und sollte m.E. der jüngste Skandal um sexuellen Missbrauch viele Christen abschrecken. Die Kirche leistet hier leider einen eklatanten Offenbarungseid in ihrem eigentlichen Hauptauftrag, dem Vorleben von Liebe.

Individuelle Wege, um Gottes Sohn zu werden

Sexueller Missbrauch offenbart eine destruktive Verbindung zwischen Sexualität und Liebe. Die Verbindung könnte jedoch ebensogut konstruktiv wirkend einen Weg zu Gottes Sohn in uns und außerhalb bahnen! Das lehrt z.B. die Kundalini-Energie, also wie sexuelle Energie sich in höhere Energie und Liebe verwandelt. Zwar unterschätzen viele die Erweckung der Kundalini-Energie, denn die veränderte sexuelle Energie muss mit inneren Entwicklungen einhergehen. Damit befasst sich mein oben angedeutetes Buch. Bwusste Sexualität kann jedoch immer spirituelle Wege ebnen.

Übrigens durchfließt – auf irgendeine Weise – die Kundalini-Energie jedermann von seiner Geburt an. Schon sehr jung, nämlich als Doktorspiele unter Kindern verrät sie eine auffällige Tendenz zur körperlichen Sexualität. Doch weder die Doktorspiele unter Kindern noch die spätere Erwachsenen-Sexualität können über die tiefere Wahrheit hinwegtäuschen: Diese Lebensenergie will und kann sich in höhere Formen verwandeln.

Kirche und menschliches Kollektiv haben die vom Gottessohn Jesus errichtete Brücke vor 2000 Jahren nicht angenommen. Daran hat sich bis heute nicht viel verändert, kollektiv gesehen. Und in weiteren 2000 Jahren wird das Fazit ähnlich ausfallen, fürchte ich. Ungeachtet dessen kann jeder individuell diese stets für Menschen aller Konfessionen geöffnete Brücke betreten. Manche Bücher, Websites und spirituell arbeitende Menschen können den mutigen Individualisten einen Weg zur Brücke weisen. Fassen Sie Mut, Jesus steht auf der Brücke und wartet auf Sie.

Bibel, leuchtet zum GottessohnIndiv. Weg zu Jesus Christus durch Bibel/Kirche

Können Bücher und speziell die Bibel ein Licht im Leser entzünden, einen Weg zu Jesus Christus, Sohn Gottes, beleuchten? Viele Menschen brauchen hierfür die Kirche, viele andere einen individuellen Weg.
(Autor: Martin Dierks)

Abschließende Linktipps:

  • Wikipedia gibt einen relativ kurzen Überblick zur Gottessohnschaft innerhalb und außerhalb des Christentums.
  • Ein sehr langer Thread auf gutefrage.net zu genau unserer Frage, also „ist Jesus Gottes Sohn“, zeigt viele verschiedene Perspektiven.
  • Eine umfangreiche Bibelstudie (Textdokument) mit dem Titel Jesus Christus, der Sohn Gottes von der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde in Berlin.

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